Luga-Zytig Luga 2024

Sprung auf die grosse Bühne

Die Lernenden der Musical Factory Luzern verzaubern auch dieses Jahr das Publikum an der Luga mit ihren Shows. Bis diese stehen, braucht es einiges an Training. Wir haben bei einer Probe vorbeigeschaut.

Text Irene Reis / Bilder Christoph Arnet

«One, two, three, four.» Dunja Jakovljevic, Jazztanz-Lehrerin bei der Musical Factory, zählt an. 15 Jugendliche stehen in Formation und beginnen zu «Diamonds Are Forever» zu tanzen. Es ist ein Dienstagnachmittag Ende Februar. In den Proberäumen der Musical Factory findet die vierte Probe für die Luga-Auftritte statt.

«Wir beginnen die Probe damit, die Teile zu repetieren, welche wir in den vergangenen Proben bereits einstudiert haben», erklärt die Lehrerin die Situation. «Dance, Dance, Dance» heisst der Programmteil, den die Gruppe für die Luga einstudiert. Darin wird neben «Diamonds Are Forever» auch zu «Single Ladies» oder «Diamonds Are a Girl’s Best Friend» performt.

_AFG5004.jpg (0.2 MB)Jede Pose sitzt.

Tanz und Gesang

Die Gruppe ist die Klasse des zweiten Lehrjahrs für die Berufsbildung Bühnentänzer/in EFZ. Schulleiter Guido Zimmermann erklärt: «Die Ausbildung ist schweizweit anerkannt und bereitet auf das Musicalstudium oder auf Engagements in Tanzensembles vor.» Die Lernenden erhalten Tanz-, Gesangs- und Schauspielunterricht und besuchen fachspezifische sowie klassische Berufsschulfächer.

Zurück zur Probe: Dunja gibt hier und da Tipps, korrigiert eine Pose oder einen Standort, lässt die Schülerinnen und Schüler Takte wiederholen. Die Stimmung ist energiegeladen und konzentriert.

Einstudieren und mitentwickeln

Nach rund einer Stunde Probe gibt es einen Szenenwechsel: Die Repetition der bisherigen Choreografie ist geglückt, die Trainerin zufrieden – nun kommen neue Tanzsequenzen hinzu. Dunja erläutert einem Teil der Gruppe die nächsten Schritte. Eine andere feilt etwas abseits an einer kniffligen Hebefigur. Drei Tänzer heben ihre Mittänzerin Laura hoch. Welche Griffe eignen sich? Welche Pose soll es sein, damit es gut aussieht, aber auch stabil ist? Die Gruppe versucht Varianten – und aus der Distanz hat auch die Trainerin noch einen Input: «Laura, überkreuze die Beine, das sieht eleganter aus.» Schliesslich sitzt die Figur. Gruppe und Trainerin sind zufrieden. Eigentlich würde die Choreografin gerne mehr solche Elemente einbauen, doch sie erklärt: «Wir brauchen dafür mehr Jungs.» 

_AFG4993.jpg (0.2 MB)Felix Wilson Cavelti ist einer von drei Männern in der Gruppe.

Männliche Tänzer gefragt

Tatsächlich: Von den 15 Lernenden sind drei Männer. Einer davon ist Felix aus Staad, St. Gallen. Für die vierjährige Ausbildung ist er nach Luzern gekommen. Er liebt das Tanzen und freut sich schon jetzt auf den Luga-Auftritt. «Die Choreografie ist frisch und modern und das Ensemble einfach toll. Dunja ist eine tolle Trainerin und wir dürfen unsere Ideen zu den Choreografien einbringen.» Doch auch er würde sich mehr Männer in der Truppe wünschen: «Etwas mehr Wettbewerb würde uns Tänzern nicht schaden und man könnte sich gegenseitig inspirieren.»


«Die Choreografie ist frisch und modern und das Ensemble einfach toll.»

Felix Wilson Cavelti, Lernender Bühnentänzer


Alles auf Anfang

Bei der Probe beginnt inzwischen die dritte Stunde. Von Müdigkeit bei den Tänzerinnen und Tänzern keine Spur. Nun stösst Gesangssolistin Stella hinzu. Sie macht nicht die Ausbildung zur Bühnentänzerin EFZ, sondern besucht die Sport- und Musikklasse an der Kantonsschule Alpenquai Luzern, die mit der Musical Factory zusammenarbeitet.

Die Anweisung von Dunja lässt nicht lange auf sich warten: «Das Ganze von vorne.» Was zuvor von einer Aufnahme zu hören war, wird jetzt live von Stella gesungen – und vom Ensemble. Denn dieses begleitet die Solistin als Chor. So wird die Show nach und nach zusammengesetzt, bis der Auftritt für die Luga steht.

_AFG5186.jpg (0.2 MB)Jazztanz-Lehrerin Dunja Jakovljevic erläutert die Tanzschritte.

Die Musical Factory und die Luga

Seit mehreren Jahren zeigen die Klassen der Musical Factory gern gesehene Shows auf der Eventbühne der Luga. Auch die Musical Factory freut sich auf die Auftritte, wie die Lernenden während der Probe bekräftigen.

Schulleiter Guido Zimmermann ordnet ein: «Die Lernenden profitieren sehr davon, während zehn Tagen gleich mehrmals aufzutreten: Kondition aufbauen, Konzentration hochhalten bei jeder Vorstellung – auch mal vor weniger Publikum. Das ist ein hervorragendes Training für das spätere Berufsleben als Bühnentänzer oder Muscialdarstellerin.» Das Ziel der Musical Factory für die Luga sei, dass am Ende eines Showblocks mehr Publikum vor der Eventbühne stehe als zu Beginn, gibt der Schulleiter mit einem Schmunzeln bekannt. Kein Problem: Denn das Herzblut und Engagement aller Beteiligten steckt an – und animiert bestimmt zum Verweilen.


Musical Factory an der Luga

Täglich treten die Schülerinnen und Schüler der Musical Factory Luzern auf der Eventbühne der Luga auf und bringen ihre Shows «Dance, dance, dance», «It’s Showtime» und «Broadway Hits» auf die Bühne.

> die Auftritte im Überblick

Öffentlicher Applaus von Nutzer*innen

  • 5 Urs Becker
  • 10 Linda Gabriel
  • 10 Irene Reis
  • 5 Roger Amberg
  • 10 Linda Gabriel
  • 1 Reto Cavelti