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Wie Fabio Lehre und Spitzensport vereint

Fabio Küchler absolviert bei ewl eine Lehre als Elektroplaner EFZ. Daneben verbringt er jede freie Minute auf dem Sportplatz. Letztes Jahr vertrat der Spitzenleichtathlet die Schweiz an den U20-Europameisterschaften in Jerusalem. Der 19-Jährige verrät, wie er alles unter einen Hut bringt.

Ein freundlicher Samstagmorgen im Juli. Fabio Küchler schlendert entspannt auf den Sportplatz Chärnsmatt in Rothenburg. Der 19-Jährige begrüsst seine Trainerin Andrea Thali und beginnt sogleich, einige Aufwärmrunden zu drehen. Während Fabio anschliessend Stretchingübungen absolviert, stellt seine Trainerin Hürden für die folgende Technikeinheit auf. Nebst dem Hürdentraining stehen für den Mehrkämpfer des Turn- und Sportvereins Rothenburg an diesem Morgen auch noch eine Hochsprung- und eine Kugelstosseinheit auf dem Programm.

Nach dem ersten Titel hat es ihn gepackt

Die Freude am Sport entdeckte Fabio schon früh. Als Bub besuchte er die Jugendriege des TSV Rothenburg. Später probierte er weitere Sportarten – Tennis, Schwimmen und Fussball aus. «Irgendwann hat mich Urs Meyer, Technischer Leiter des TSV Rothenburg, angefragt, ob ich es nicht einmal mit Hürdenlauf versuchen möchte.» Dank langen Beinen, koordinativem Geschick und athletischem Potenzial fand Fabio rasch Gefallen an der Disziplin. Doch nicht nur daran: «Je mehr ich auf dem Leichtathletikplatz stand, desto mehr interessierte ich mich für die verschiedenen Disziplinen des Mehrkampfs.» Als Fabio 2019 seinen ersten U16-Schweizermeistertitel im Hürdenlauf gewann, war es um ihn geschehen: «An diesem Tag realisiert ich, dass ich es im Sport weit bringen kann.» Fortan verbrachte Fabio – häufig zusammen mit seinem Zwillingsbruder – fast jede freie Minute auf dem Sportplatz.

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Er profitiert von flexiblen Arbeitszeiten

Die spannenden und abwechslungsreichen Aufgaben sind aber nicht das Einzige, was Fabio an seinem Lehrbetrieb schätzt. «ewl ermöglicht es mir, meine Lehre und den Spitzensport ideal zu verbinden.» Als Beispiel nennt Fabio die Möglichkeit, seine Arbeitszeit flexibel einzuteilen. «Manchmal trainiere ich über den Mittag, dafür bleibe ich abends etwas länger.» Diese Flexibilität ist für Fabio eine Notwendigkeit. «Wir möchten Fabio bestmöglich entgegenkommen, damit er Beruf und Leistungssport unter einen Hut bringen kann», so Erika Bättig, Verantwortliche für die Berufsbildung bei ewl. Klar ist auch, dass bei sechs Trainings pro Woche, regelmässigen Wettkämpfen, Lehre und Berufsschule nicht mehr viel Zeit für anderes bleibt. «Andere Hobbys haben aktuell keinen Platz», bestätigt Fabio. Sein Schulterzucken lässt erahnen, dass er das nicht weiter tragisch findet. Ausgang zum Beispiel habe ihm noch nie besonders zugesagt, Alkohol trinkt er keinen. Aktuell verzichtet er sogar auf Süssigkeiten, um sich optimal auf die bevorstehende EM vorbereiten zu können. Trotzdem sagt er: «Ich vermisse nichts. Im Gegenteil: Ich finde, ich habe ein richtig cooles Leben.»

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Wer sich mit Fabio Küchler unterhält, ihn beim Training beobachtet oder am Arbeitsplatz besucht, der kommt zum Schluss: Dieser junge Mann weiss genau, was er will. Fabio ist zudem überzeugt, dass er auch im Beruf von seinen Erfahrungen als Spitzensportler profitieren kann. «Im Sport lernt man, Ziele zu setzen – und diese zu erreichen. Diese Fähigkeit braucht es auch im Berufsleben.» Und obwohl er schon viel erreicht hat, ist der Rothenburger noch lange nicht am Ziel angelangt. Das sieht er gleich: «Ich habe das Gefühl, dass ich in Zukunft noch Grosses erreichen kann.» 

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