Rutschige Oberflächen, heisse Temperaturen und wenig Platz stellten das Solarmontageteam im Wallis auf die Probe. Für die Leuk Teleport and Data Centre AG wird eine Satellitenschüssel zur Photovoltaikanlage umfunktioniert. Projektleiter Manuel Jossi berichtet, wie das möglich ist.
In Leuk (VS) auf dem Areal von Leuk Teleport and Data Centre AG stehen rund drei Dutzend Satellitenschüsseln. Eine davon wurde mit einer Solaranlage ausgestattet. Der Vorteil: Da die Anlage meistens über der Nebelgrenze liegt, kann sie auch im Winter viel Strom produzieren. Zudem lässt sich die Satellitenschüssel flexibel am Stand der Sonne ausrichten, was wiederum den Ertrag erhöht. Doch die Wölbung der Schüssel stellte das Bauteam vor besondere Herausforderungen.
Während die Satellitenschüsseln gewölbt sind, sind die Solarpanels immer noch flach. Manuel, wie habt ihr das gelöst?
Die Besichtigung im Voraus hat sich ausgezahlt. Ich kannte viele Fakten, bevor wir mit der Montage starteten: zum Beispiel, wie gross die Satellitenschüssel ist oder wie stark sie gewölbt ist. In der Schüssel gibt es zudem ein Raster von Gewinden. Daran konnten wir die gesamte Konstruktion befestigen. Rundherum bauten wir ein spinnennetzartiges Gerüst, auf das wir die Panels montieren konnten.
Projektleiter Manuel Jossi packt bei den Bauarbeiten mit an.
Das klingt nach einer massgeschneiderten Lösung. Woher hattet ihr das nötige Baumaterial?
Viel konnte ich mit Standardteilen wie bei einer gewöhnlichen Solaranlage lösen. Dennoch gab es einzelne Teile, für die ich eine Sonderkonstruktion brauchte. Die Kollegen von der CKW-eigenen Werkstatt haben mit mir zusammen diese Teile entwickelt und produziert.
Von da an war es ein Ausprobieren, bis wir die optimale Lösung hatten. Mit dem Bauteam vor Ort war ich während der gesamten Bauphase in engem Austausch. Die ersten Module hatten wir schon früh vor Ort, um den Plan und unsere Ideen auf die Probe zu stellen.
Nachdem der Plan getestet wurde, musste die gesamte Anlage montiert werden. Gab es bei der Montage weitere Überraschungen?
Zum Glück funktionierte unsere Konstruktion und die Sonderteile passten. Dennoch hatten wir unerwartete Herausforderungen. Zum einen sind die Satellitenschüsseln glatt und rutschig – vor allem am oberen Rand. Mit guten Schuhen und etwas Kreativität fand das Team Methoden, um die Arbeit sicher zu erledigen. Nichtsdestotrotz war es für alle anstrengend.
Dank guter Ausrüstung und etwas Kreativität konnte das Team die Anlage sicher montieren.
Zum anderen war es in der Schüssel bis zu zehn Grad heisser und natürlich wurde das Licht stark reflektiert. Deshalb sorgte ich dafür, dass immer genug Wasser und gute Sonnenbrillen vor Ort waren. Während der heissesten Stunden kühlten wir uns bei kurzen, regelmässigen Pausen ab. Doch auch der Platz war eine Herausforderung. Je mehr von der Anlage installiert war, desto enger wurde es für uns.
Ihr habt eine einzigartige Solaranlage installiert. Was ist dein Fazit als Projektleiter?
Schon vor Baubeginn machte ich mir viele Gedanken über die Montage, doch das war nur auf dem Papier. Erst vor Ort zeigte sich, was funktioniert und was nicht. So etwas wie ein «YouTube-Tutorial» gibt es für solch innovative Projekte nicht. Bei der Umsetzung zahlte sich die lange Planung und die gute Zusammenarbeit mit dem Montageteam aus.